Der Teleskoptubus ist das Rohr, das alle festen Bauteile eines Teleskops enthält.
Länge und Durchmesser des Tubus beeinflussen die optischen Eigenschaften eines Teleskops.
Die Funktion des Teleskoptubus ist es, mit seinen Linsen und/ oder Spiegeln Licht einzusammeln und auf dem Brennpunkt zu bündeln.
Die Qualität des Bildes, das wir sehen, hängt zusätzlich vom verwendeten Okular ab. Darauf wird auf der Seite Okular eingegangen.
Auf dieser Seite werden die Eigenschaften des Teleskoptubus beschrieben.
Tubus
Als Tubus bezeichnet man die Röhre, in der sich die optischen Komponenten des Teleskops befinden.
Seine Form wird durch die Teleskop-Bauart bestimmt.
In der Regel haben Teleskope einen Volltubus, eine durchgehende und fast vollständig geschlossene Röhre. Die einzige Öffnung ist der Okularauszug. Nur bei Newton-Teleskopen ist auch die Öffnung des Tubus offen.
Für Newton-Teleskope findet man zwei weitere Tubuskonstruktionen, die ab einer gewissen Tubuslänge sinnvoll sind.
Gitterrohr
Bei dieser Konstruktion wird der Tubus durch Stangen oder Stäbe ersetzt.
Das macht das Teleskop zerlegbar und damit transportabler. Diese Tubuskonstruktion ist bei größeren Newton-Teleskopen ab einer Öffnung von ca. 12″ sinnvoll, wenn Sie mit Ihrem Teleskop öfter unterwegs sind.
Nachteil dieser Konstruktion ist der erhöhte Zeitaufwand für den Zusammenbau und die gegebenenfalls anschließend erforderliche Justierung der Spiegel.
Flextube
Bei dieser Variante des Gitterrohrtubus ist die Öffnung ein Ring mit Fangspiegel und Okularauszug, der mit mehreren Stangen am unteren Teil des Tubus befestigt ist und eingeschoben werden kann.
Der Aufbau geht schneller als beim Gitterrohr aber auch hier kann anschließend eine Justierung der Spiegel erforderlich sein.
Auch diese Tubuskonstruktion ist bei größeren Newton-Teleskopen ab einer Öffnung von ca. 12″ sinnvoll, wenn Sie mit Ihrem Teleskop öfter unterwegs sind.
Okularauszug
Am Tubus befindet sich eine Öffnung, die Okularauszug (Abk. OAZ) genannt wird.
Hier wird das Okular eingesetzt.
Erst mit einem Okular kann das durch die Teleskopoptik erzeugte Bild betrachtet werden.
Okulare werden auf der Seite Okular vorgestellt.
Es gibt Okularauszüge mit unterschiedlichem Durchmesser, der in Zoll angegeben wird. In der Hobby-Astronomie sind zwei Maße gängig.
- 1,25″ (1¼“) ist das gängigste Maß
- 2″ – es gibt Adapter zur Reduzierung auf 1,25″
Bei Teleskopen ohne Zubehör ist gelegentlich auch kein Okularauszug vorhanden und muss in diesem Fall separat erworben werden. Im Teleskoptubus befindet sich dann eine Öffnung, in die der Okularauszug eingesetzt wird.
Sucherschuh
Der Sucherschuh ist eine am Tubus befestigte Aufsatzschiene für ein Sucherfernrohr.
Das Sucherfernrohr ist ein austauschbares Zielfernrohr, vergleichbar mit dem Sucher eine Fotokamera, durch das das Teleskop grob auf das gewünschte Himmelsobjekt ausgerichtet werden kann.
Prismenschiene / Prismenleiste
Eine Prismenschiene ist eine Leiste, die entweder direkt am Tubus angebracht ist oder mit Rohrschellen am Tubus befestigt wird.
Sie ist die Halterung, um ein Teleskop mit der Montierung zu verbinden.
Die Montierung ist das Stativ und die Führung eines Teleskops, mit der es auf Himmelsobjekte ausgerichtet werden kann.
Sie wird auf der Seite Montierung erklärt.
Öffnung
Die Öffnung ist der Teil des Teleskoptubus, der auf den Himmel gerichtet wird.
Mit dem Begriff Öffnung wird auch der Durchmesser der Öffnung, also der Objektivdurchmesser eines Linsenteleskops beziehungsweise der Durchmesser des Hauptspiegels bei Spiegelteleskopen bezeichnet.
Die Öffnung bestimmt maßgeblich die Leistungsfähigkeit eines Teleskops.
Der Durchmesser der Öffnung wird in Millimetern (mm) oder in englischen Zoll (1″ = 25,4 mm) angegeben.
Je größer die Öffnung, desto
- mehr Licht kann das Teleskop einsammeln,
- mehr Details können bei Himmelsobjekten gesehen werden,
- lichtschwächere Himmelsobjekte können mit dem Teleskop gesehen werden.
Da sie eine feste Größe ist und nicht verändert werden kann, ist die Öffnung ein wichtiger Faktor für die Kaufentscheidung.
Brennweite
Die Brennweite einer Teleskopoptik ergibt sich aus der Entfernung von der Objektivlinse bei Linsenteleskopen beziehungsweise vom Hauptspiegel bei Spiegelteleskopen bis zum Brennpunkt. Sie wird in Millimetern (mm) angegeben.
Die Brennweite bestimmt die Länge des Teleskoptubus und die maximal sinnvolle Vergrößerung eines Teleskops. Maximal sinnvolle Vergrößerung heißt, wird das Bild über diesen Faktor hinaus vergrößert, erhöht sich nicht mehr die Anzahl der Details, das Bild wird nur dunkler und die einzelnen Bildpunkte werden aufgebläht.
Die Brennweite kann durch den Einsatz von optischem Zubehör (Barlow-Linse, Reducer) bedingt geändert werden.